USA - 2002

Paramount Pictures / 116 Min.

Die Story:

Während Troi und Riker gerade ihre (längst überfällige) Hochzeit feiern braut sich auf Romulus großes Unheil zusammen. Shinzon - Anführer, der von den Romulanern versklavten und geknechteten Remaner - lässt mit Hilfe des Militärs bei einem Attentat den gesamten Senat des Sternenimperiums auf grausame Weise ermorden und reißt die Macht an sich. Wenigstens scheint dieser Kerl an dauerhaftem Frieden mit der Föderation interessiert zu sein, denn kurze Zeit später sendet er eine Nachricht gen Sternenflotte welche besagt, dass er mit einem Repräsentanten verhandeln möchte. Wie es der Zufall so will, ist das nächste Schiff an der romulanischen Grenze die Enterprise E (selbige befindet sich eigentlich auf dem Weg nach Betazed, wo Deanna und Will traditionell heiraten wollen - aber egal). Flugs wird also Captain Picard vom Regierungswechsel beim alten Intimfeind sowie die neue Situation unterrichtet und nach Romulus beordert, um mit dem frisch gebackenen Staatsoberhaupt zu sprechen.
Jean-Luc staunt nicht schlecht als er sich mit Shinzon trifft, denn der entpuppt sich als waschechter Klon seiner selbst. Eine frühere romulanische Führung hatte ihn geschaffen um Picard irgendwann zu ersetzen und damit einen hochkarätigen Spion zu erhalten. Als die aber abgesetzt wurde, ließ man das Projekt fallen und verfrachtete den damals noch kleinen Shinzon nach Remus in die Sklaverei. Dort war er unter fiesen Bedingungen aufgewachsen, entwickelte sich aber unter Anleitung eines Remaners, der sich ihm annahm, zum selbstbewussten Anführer des unterdrückten Volkes.
Es könnte alles so schön verlaufen (1 Mark in die Zitat-Kasse), hätte Shinzon nicht zwei Probleme. Erstens würde er alles tun um die Galaxis ins Chaos zu stürzen und damit seinen Namen anstatt Picards in die Geschichtsbücher einzutragen. Zweitens hatten die Romulaner bei seiner RNS etwas herumgepfuscht, sodass er darauf angewiesen ist einen vollen Austausch seiner DNA zu erhalten (wer könnte wohl der Spender sein?). Also entführt er nach anfänglichem freundlichen Getue kurzerhand den Captain auf sein Flaggschiff um ihn einerseits zu demütigen, andererseits das zu kriegen was er aus seinem Körper braucht. Selbstverständlich naht Rettung: Data hat sich auf die Scimitar (so heißt das Raumgefährt) eingesschichen und befreit seinen Chef. Beiden gelingt die Flucht auf die Enterprise, welche sofort Fersengeld gibt und sich Richtung Föderation absetzt.
Shinzon fliegt natürlich hinterher und fängt die Enterprise ab - die letzte Schlacht beginnt!
...

Allgemeines über den Film:

Fremde-Welten.net meint:

Die Grundzüge der Story waren von Anfang an vielversprechend - dummerweise versagten John Logan, Rick Berman und Brent Spinner oftmals diese wirklich gut aufs Papier zu bringen. Doch, doch - Spannung kommt schon auf, und viele Szenen sind nicht berechenbar wie es sonst der Fall ist! Allerdings trübt die mehr als überdurchschnittliche Zahl an Detail- und Logikfehlern das Gesamtbild deutlich. Noch ein Vorläufer Data's taucht auf, die Remaner von denen man bisher roch nie etwas gehört hatte obwohl sie schon seit Ewigkeiten unter den Romulanern schufteten waren auf einmal da, es gibt eine dümmlich anmutende geistige Vergewaltigung, Physik spielt eh keine Rolle usw. Natürlich könnte man die genannten Aspekte als völlig normal bezeichnen...  wären da nicht noch viel viel mehr. Zum Glück erweist sich der Haupthandlungsstrang um Shinzon und Picard als äußerst widerstandsfähig und lässt sich von der Fehlermasse nicht erdrücken - sonst hätte der Streifen ziemlich bluten dürfen.
Die unterstützenden Hauptrollen sind logischerweise mit den guten alten Bekannten der TNG-Serie besetzt. Sie bemühen sich zwar ihre Rollen (mal wieder) auszufüllen, man merkt aber deutlich, dass zwischen Nemesis und der letzten Folge schon viel Zeit vergangen ist. Alle versuchen das Gefühl für ihre Charaktere wieder rüberzubringen, zeigen aber dabei soviel Enthusiasmus, dass es schon zuviel des guten ist. Insbesondere Spiner als Data und Sirtis als Troi wirken stark übertrieben und damit eher komisch als realistisch. Auch Stewart schafft es nicht ganz den alten Picard wiederauferstehen zu lassen und macht in mancher Szene sogar einen fast schon belustigten Eindruck. Einzig Tom Hardy als Shinzon überzeugt auf ganzer Linie. Seine Darstellung ist meiner Ansicht nach hervorragend und trägt viel dazu bei, dass Star Trek X doch kein geistiger Flop geworden ist.
Die technische Seite des Streifens war nicht besser hinzubekommen. Stimmungsvolle und mit Liebe zum Detail gestaltete Kulissen, hervorragende Digitaleffekte sowie annähernd perfekte Computeranimationen zeigen, dass vieles vom hohen Budget an die richtigen Stellen gegangen ist!
Mir persönlich gefiel Nemesis sehr gut. Der Film hat zwar viele Fehler, der geniale Bösewicht und die spitzenmäßige Optik ließen mich aber darüber hinwegsehen. Tatsächlich halt ich das ganze für besser als alles was die TNG-Crew bisher abgeliefert hat. Damit steh ich nicht allein da - 50 % der Fans sind meiner Meinung. Die andere Hälfte hält gar nix vom 10er!
Der "Normalzuschauer" kann sich's aussuchen. Grundsätzlich würd ich jedem SF-Freund raten das Dingens anzugucken, dabei aber ned allzu sehr auf Details zu pochen. Trek-Hasser die die Serie zu langweilig fanden, könnten auch dran Gefallen finden - wesentlich mehr Action als früher!

Wertung:

Nicht unbedingt für Freaks - aber auf jeden Fall allen Freunden optischer Qualität zu empfehlen!
Fun Action Liebe Spannung Tiefgang
     

 

in den Hauptrollen:
Patrick StewartCaptain Jean-Luc Picard
Tom HardyPraetor Shinzon
Jonathan FrakesCommander William Riker
Brent SpinerLt. Commander Data / B4
LeVar BurtonLt. Commander Geordi La Forge
Michael DronLt. Commander Worf
Marina SirtisCounselor Deanna Troi
Gates McFaddenDr. Beverly Crusher
Ron PerlmanShinzon's Stellvertreter
Kate MulgrewAdmiral Janeway
Shannon CochranSenator Tal'aura
Dina MeyerCommander Donatra
Jude CiccolellaCommander Suran
Alan DalePraetor Hiren
 
weitere Credits:
Regie Stuard Baird
Buch / Drehbuch John Logan / Rick Berman, Brent Spinner
Produzenten Rick Berman, Marty Hornstein, Peter Lauritson
Musik Jerry Goldsmith
Ausstattung Herman Zimmerman, Donald B. Woodruff, Cherie Baker, Ronald R. Reiss, John M. Dwyer, Michael Westmore
Kostüme Bob Ringwood
SFX Terry Frazee, Mark O. Forker
VFXu. A. ILM
Kamera Jeffrey L. Kimball
SoundHarry Cohen, Jim Wolvington, Thomas Causey
Schnitt Dallas Puett
Stunts Doug Coleman

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