Hellraiser InfernoUSA - 2000Dimension Films / 96 Min. |
Detective
Joseph Thorne hätte eigentlich den Verstand und die Kombinationsgabe um ein
hervorragender Cop zu sein. Zudem scheint er noch einen passablen Familienvater
abzugeben. Hinter der schönen Fassade steht aber ein korrupter,
drogensüchtiger, skrupelloser Egoist, der nur seinen eigenen Vorteil sucht und
seine Frau regelmäßig mit Huren betrügt.
Eines Tages besichtigt er mit seinem Partner Tony Nenonen den Tatort eines
Mordes. Das Opfer wurde furchtbar zugerichtet und entpuppt sich als früherer
Schulkamerad Josephs. Neben den üblichen Beweismitteln findet er einen
seltsamen Würfel (Fans wissen was für einen). Da ihm dieser irgendwie gefällt
steckt er ihn kurzerhand ein. Nachdem die Untersuchungen abgeschlossen sind und
er seine Familie ordnungsgemäß besucht hat, gönnt er sich in einem
Motelzimmer eine Nutte. Befriedigt friemelt er etwas später an dem Würfel
herum, der sogleich ein merkwürdiges Eigenleben entwickelt. Nicht nur, dass er
sich selbst auf und zuklappt - nein, auch Alpträume von dämonischen Kreaturen
scheint das Ding hervorrufen zu können.
Am nächsten Morgen frisch im Dienst bekommt er einen Anruf von dem Mädchen der
letzten Nacht - sie wird gerade bestialisch ermordet. Als er mit seinem Partner
in besagtem Motel ankommt ist nur noch eine blutige Leiche zu finden. Um nicht
selbst Gefahr zu gehen verdächtigt zu werden hinterläßt er am Tatort Spuren
die auf seinen Partner Tony hinweisen - damit hat dieser Keine Wahl und muss ihm
helfen.
Thorne läßt das Ganze allerdings nicht auf sich beruhen - schließlich muss er
herausfinden wer der tatsächliche Verbrecher ist. Er beginnt also zusammen mit
Tony auf eigene Faust zu ermitteln und kommt einem mysteriösen
"Ingenieur" auf die Schliche, welcher scheinbar gerne perverse Spiele
mit Menschen treibt und offentsichtlich ihn als Ziel auserkoren hat. Die Jagd
gestaltet sich wesentlich schwieriger als erwartet - immer mehr nahe Bekannte
Thornes werden auf unmenschliche Weise ermordet, die Alpträume intensivieren
sich und andauernd tauchen abgetrennte Finger eines kleinen Jungen auf. Nicht
mal die Familie des Hauptcharaktärs bleibt verschont - Vater, Mutter, Ehefrau,
Tochter - alle sterben grauenhaft. Der Ingenieur scheint alles unter seiner
Kontrolle zu haben.
Verzweifelt und auf seine Vergangenheit zurückblickend erkännt Joseph viel zu
spät dass er sich selbst sein Leben zur Hölle gemacht hat und nun dafür
bezahlen muss.
...
So mancher wird wohl anfangs beim Anschauen dieses Films Pinhead vermissen,
der sich erst gen Ende zeigt. Die Zeit bis dahin wird allerdings durch eine
recht ordentliche, gut durchdachte Horror-Kriminalstory überbrückt, welche man
getrost als spannend bezeichnen kann. Zur Abwechslung steht im Mittelpunkt kein
Held, sondern ein drogensüchtiger, korrupter, hinterhältiger Bulle der in
seinem Leben scheinbar noch nie etwas gutes Getan hat. Zu seinem Pech muss er
immer wieder die selbe Hölle durchlaufen, die er sich im Lauf der Jahre selbst
erschaffen hat. Pinhead und die Cenobiten (wer's nicht weiß: die Dämonen) sind
dabei weniger eigenständige Charaktäre, sondern eher Ausdruck der vielen
dunklen Flecken auf Thornes kranker Seele.
Wie schon angedeutet sieht man Pinhead vielleicht gerade mal eine Minute - und
dann ist er nicht mal der, den man aus den vorigen Teilen kennt, sondern er
verkörpert Josephs seit Ewigkeiten unterdrücktes Gewissen, dass sich ihm erst
in der Hölle offenbart (geiler Satz). Anfangs hab ich mich gewundert und den
Film erst mal als seltsam eingestuft. Allerdings wird so einiges geboten, was
beim ersten Hinsehen nicht sonderlich zu Hellraiser paßt und eine eigene
Fastzination ausübt. Das hat meiner Ansicht nach Teil V zu einem der
spannendsten und anspruchsvollsten der ganzen Reihe gemacht!
Negativ fällt hauptsächlich der Hauptdarsteller auf. Selbiger wirkt über den
ganzen Film eher blaß und zu unterkühlt um wirklich "gut"
rüberzukommen. Manche bekritteln auch, dass das ganze mehr Psycho-Thriller als
Horror darstellt - selbiges ist allerdings Geschmackssache! Dazu kommt noch die
vergleichsweise geringe Zahl von blutigen Efekten... was aber eher
Splatter-Freaks stören dürfte.
Probegucken und dann Urteil fällen! Hardcore-Fans der Teile I und II werden
vermutlich nicht allzuviel Freude daran haben (oder doch?).
Wirklich guter Horrorstreifen der neben ausgewählten Splatter-Efekten eine genreuntypische aber spannende Story bietet! | ||||
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Fun | Action | Liebe | Spannung | Tiefgang |
in den Hauptrollen: | ||
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Craig Sheffer | Joseph Thorne | |
Nicholas Turturro | Tony Nenonen | |
James Remar | Dr. Paul Gregory | |
Doug Bradley | Pinhead | |
Nicholas Sadler | Bernie | |
Carmen Argenziano | Captain | |
J. B. Gaynor | junger Joseph Thorne | |
Matt George | Leon | |
Ray Miceli | gesichtsloser Killer | |
Christopher Neiman | Pathologe | |
Sasha Barrese | Daphne | |
Lindsay Taylor | Chloe | |
Noelle Evans | Melanie | |
Winifred Friedman | Krankenschwester | |
weitere Credits: | ||
Regie | Scott Derrickson | |
Buch / Drehbuch | Paul Harris Boardman, Scott Derrickson | |
Produzenten | W. K. Border & Joel Soisson | |
Musik | Walter Werzowa | |
Ausstattung | Gary J. Tunnicliffe (MakeUp, Supervisor), Deborah Raimond, Dorian Vernacchio, Andrwe Cahn, Greta Grigorian | |
SFX | Ultimate Effects (Supervisor David Waine) | |
VFX | Neo Digital Images (Supervisor Jamison Goer) | |
Kamera | Nathan Hope, Jake Warga, Mark Robinson | |
Sound | Larry Scharf | |
Schnitt | Mike Pace, Alyssa Clark | |
Stunts | Koichi Sakamoto (Koordination), Tatsuro Koike, Tadahiro Nakumura, Eileen Weisenger |