Kull der Eroberer

USA - 1997

Universal Pictures / 95 Min.

Kull The Conqueror

Die Story:

König Borna von Vallusia hat einen schlechten Tag, und fängt an seine Kinder abzuschlachten. Nur Kull - Barbar aus Atlantis - wagt es sich dem Wahnsinnigen entgegenzustellen und rammt ihm das Schwert in den Bauch. Ohne Verzögerung fangen die letzten verbliebenen Herrschenssöhne an zu schleichen und fordern ihr Recht auf Nachfolge ein. Doch mit dem letzten Atemzug drück der beinahe tote König dem wilden aber charismatischen Krieger die Krone in die Hand und gibt ihm noch dies auf den Weg: "Die Krone gehört Dir - behalte sie wenn Du kannst!" Den Erben passt das zwar gar nicht, aber machen können sie dagegen nicht das Geringste.
Kull erweist sich als gütiger und weiser Regierungschef. Er befreit die Sklaven, zeigt Großmut und führt die absolute Religionsfreiheit ein. Letzteres soll sich allerdings schnell als Fehler erweisen! Enaros - ein fieser machtgieriger Fiesling - musste seine Hexenkönigin Akivasha, welche Vallusias dämonisches Vorgängerland Akeron kontrolliert hatte, bisher immer im Geheimen anbeten. Jetzt hat er die Gelegenheit die hundsgemeine Teufelin wieder zum Leben zu erwecken.
Akivasha will natürlich ihre Macht zurück und scheut sich nicht, mit den beiden Königssöhnen gegen Kull zu intrigieren. Schnell spiegelt sie ihm durch ihre Kräfte vor seine große Liebe zu sein, worauf der sie heiratet und damit zur Königin macht. Bereits in der ersten Nacht übertölpelt sie den armen Kerl und setzt ihn erst mal außer Gefecht. Sie täuscht seinen Tod vor und schiebt die Untat der ehemaligen Sklavin Zareta in die Schuhe (selbe war ihr wohl zu argwöhnisch), lässt den Barbaren aber am Leben um noch etwas mit ihm zu spielen. Dem gelingt es  - Valkar sei Dank - zu fliehen und zusammen mit dem Mönch Ascalante, Zareta vor der Vollstreckung des Todesurteils zu retten. Allein können die drei ansonsten kaum etwas an der momentanen Situation ändern. Gebraucht wird eine Waffe gegen das weibliche Monstrum - am besten noch bevor dies beginnt Vallusia zu verwüsten. Ascalante kennt mit "dem Atem Valkars" genau das Richtige, selbigen Schnauferer zu besorgen ist aber nicht unproblematisch... und die böse Hexe riecht zu allem Überfluss den Braten schon!
Eile und Mut des Helden-Trios sind also gefragt! 
...

Allgemeines über den Film:

Fremde-Welten.net meint:

Soviel ich weiß handelte es sich bei der ursprünglichen Story Robert E. Howards lediglich um eine Kurzgeschichte - d. h. die Zeichen für eine große Story waren von Anfang an schlecht. Zudem vielen bei der Entwicklung des Drehbuchs zusätzlich ultraharte (weil extrem blutige) Kampfszenen sowie einiges von erotischer Natur weg, um den Film "ab 13" in die Kinos bekommen zu können. Zumindest wirkt das ganze nicht viel schlechter als eine Hercules- oder Xena-Folge. Auf der Plus-Seite sind das relativ hohe Tempo und viele kleine Jokes zu verbuchen. Von dem her also ein familientaugliches Märchen im Serienstil.
Kevin Sorbo spielt seinen typischen Hercules - heißt jetzt aber Kull. Für hardcore-Fans von Howard's Werken ein Graus - aber halt auch für Kinder geeignet und wie üblich sehr charmant verkörpert. Tia Carrere ist sowieso eklich und eignet sich damit hervorragend als böse Hexe. Die Schauspieler in den Sekundärrollen wurden ordentlich gecastet und machen ihren Job entsprechend gut.
Wirklich zu glänzen wissen Ausstattung und Produktion selbst. Kulissen, Requisiten, Beleuchtung und Hintergrundbilder sind für einen "Low Budget"-Streifen hervorragend. Auch die Computereffekte sind bis auf wenige Ausnahmen (wie die spätere Darstellung der Hexerkönigen) erste Sahne und versetzen einen ab und an in regelrechtes Erstaunen. Beim Soundtrack wurden erwähnenswerterweise sowohl orchestrale Elemente als auch Heavy Metal (während Kampfszenen) verbraten, was etwas seltsam wirkt, aber dem einen oder anderen durchaus zu gefallen weiß.
Insgesamt hätte das ganze durchaus Potential gehabt, funktionierte aber bei weitem schlechter als beabsichtigt. Als TV-Film ginge Kull wohl als prima durch. Als etwas, dass für die große Leinwand bestimmt war fehlt es aber an einer entsprechenden Geschichte mit ihren Details und Hintergründen, sowie am nötigen Gewaltmaß und damit Verlust an politischer Korrektheit. Wer Sorbo's Hercules mag ist hierbei ganz gut aufgehoben - Conan-Fans könnten Gefahr laufen einzuschlafen!
Mir persönlich hat's irgendwie gefallen. Klar dasses im Action-Genre nicht an Schwarzenegger's Barbarenverkörperung rankommt aber was soll 's. Wenn man Kull als das nimmt was es ist - witzige Variation einer Hercules-Doppelfolge - kann man dem Film schon einiges abgewinnen - mehr aber auch nicht. Außerdem gab es zwischen "Willow" und "Herr der Ringe" keinen einzigen Fantasy-Streifen der in allen Bereichen wesentlich besser war! Also ned gleich die DVD oder Videokassette mit einem Zweihänder zerhacken, sondern mit der Einstellung "Es ist ein große Hercules-Folge; es ist eine...." einfach probegucken! Zumindest wird man dabei mit dem tapfersten Filmkuss aller Zeiten belohnt - das ist doch was! Oder nicht?

Wertung:

Mehr Fantasy-Märchen als Barbaren-Movie - ohne viel Anspruch für zwischendurch
Fun Action Liebe Spannung Tiefgang
     

 

in den Hauptrollen:
Kevin SorboKull
Tia CarrereAkivasha
Thomas Ian GriffithGenaral Taligaro
LitefootAscalante
Roy BrocksmithTu
Harvey FiersteinJuba
Karina LombardZareta
Edward Tudor-PoleEnaros
Douglas HenshallDucalon
Joe ShawDalgar
Sven-Ole ThorsenKönig Borna
Terry O'NeillKapitän
Pat RoachZulcki
John HallamMandara
Peter PetrunaSklave
weitere Credits:
Regie John Nicolella
Buch / Drehbuch Robert E. Howard, Charles Edward Pogue
Produzenten Raffaella De Laurentis, Beverlee Dean, Jeff Franklin
Musik Joel Goldsmith
Ausstattung Benjamin Fernandez, Maria-Teresa Barbasso, Jan Svoboda, Marco Tretini, Alberto Tosto, Pier Luigi Basile
Kostüme Thomas Casterline, Sibylle Ulsamer
SFX Dana Klaren, Keith VanderLaan, Kit West, Richard Malzahn
VFXFish Essenfeld, John Follmer, Pat Hadnagy
Kamera Rodney Charters
SoundChristopher Assells, Reinhard Stergar, Glenn T. Morgan
Schnitt Dallas Puett
Stunts Monika Fiserova, Peter Hric, Gustav Kyselica, Sylvester Zawadski

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