Waterworld

USA - 1995

Universal Pictures / 135 Min.

Die Story:

Wie der Titel vermuten lässt, hat es die Menschheit diesmal geschafft, durch die selbstverursachte globale Erwärmung sämtliches Polareis abschmelzen zu lasen, und damit die Welt in eine Wasserwüste zu verwandeln. Ist doch mal ne Abwechslung gegenüber dem andauernden Sand! Die Überlebenden mussten sich an die Gegebenheiten anpassen und schippern nun (ein paarhundert Jahre nachher - niemand weiß genau wann - die Kalender sind alle abgesoffen) auf ramponierten Segelooten und mühsam zusammengeklempnerten Ponton-Plattformen - den sogenannten Atollen - auf dem Meer rum.
Zu den Erfolgreichsten Bewohnern von Waterworld zählt eindeutig der menschenscheue Mariner (einen richtigen Namen hat und braucht er nicht). Irgendwas müssen seine Vorfahren richtig gemacht haben, denn zu seiner körperlichen Ausstattung gehören Kiemen und Schwimmhäute. Das wiederum ermöglicht ihm auf den Grund der See zu tauchen und Kleinkram der alten Zivilisation sowie Erde (sind alles prima Handelsgüter die man eintauschen kann) abzusammeln.
Als er eines Tages auf einem Atoll die Vorräte aufstocken will zeigen sich die hiesigen Bewohner als äußerst unfreundlich - nur weil er ein Mutant ist, soll er "recycelt" werden (kompostiert trifft 's besser). Zu diesem Zwecke sperrt man ihn erst mal ein und lässt ihn in der Sonne schmoren. Zu seinem Glück - und zum Pech der Atollianer - beschließen die gnadenlosen und hundsgemeinen Smoker (so was wie Piraten) mit ihrem Anführer Deacon am nächsten Tage mal eben die Siedlung anzugreifen. Zur Abwechslung wollen sie sich nicht an den Vorräten bedienen (okay - das macht man nebenbei), sondern sie haben es auf die kleine Enola abgesehen - ein Mädchen mit einer Tätowierung auf dem Rücken, welche dem der's zu entziffern weiß den Weg nach dem legendären "Dryland" weist. Helen - Verkäuferin und selbsterklärte Stiefmutter Enolas - ahnt das und schlägt dem Mariner ein Geschäft vor: Hilft er den beiden auf seinem Segelschiff zu entkommen lässt sie ihn aus dem Käfig raus. Selbstverfreilich sagt der zu und schafft es mit den neuen Anhängseln knapp der bösen Bande zu entkommen.
Draußen auf offener See (als ob es außer Dryland noch was anderes nicht wässriges gäbe) zeigt sich der bisher eigenbrötlerische Fischmann zunächst wenig begeistert von den Mädels. Die kleine nervt durch ihr Geplapper und die große jammert wie eine Glucke rum. Die logistischen Nachteile geraten da ganz in den Hintergrund. Wie könnte es (in einer Hollywoodproduktion) anders sein, lernen alle drei nach anfänglichen Schwierigkeiten relativ schnell miteinander klarzukommen - fast wie eine kleine Familie (*schmalz*).
Allerdings gibt Deacon mit seiner Gang noch nicht auf. Zwar gestaltet sich die Jagd relativ schwierig, als aber der Mariner mit Helen einen kleinen Unterwasserausflug macht, gelingt es ihnen Enola in ihre Griffel zu kriegen. Selbstverständlich macht sich der Held drauf und dran das Mädel zu retten.... und Dryland gilt es ja auch noch zu finden!
...

Allgemeines über den Film:

Fremde-Welten.net meint:

Die teilweise recht starke Anlehnung der Endzeit-Story an Mad Max 1 & 2 ist kein Zufall. Der eremitisch lebende Titelheld, der Bösewicht mit seiner Gang, die abgelegenen Siedlungen - alles ist dabei. Allerdings gab es zu viele Einflüsse des "netten, modernen" Hollywood was die Geschichte teilweise im wahrsten Sinne des Wortes "verwässert" - will sagen, dass so manche Stelle äußerst langatmig daherkommt und eine Spur zuwenig Gewalt vorhanden ist. Zumindest bleibt alles von Anfang bis Ende schlüssig, obwohl besonders wenig Wert auf physikalische und manch logische Korrektheit gelegt wurde (beispielsweise haben die Polkappen niemals genug Wasser, um die ganze Erde unter sich zu begraben). Daran sollte man sich aber nicht festklammern.
Schauspielerisch liefert Kevin Costner wie üblich seinen typischen Helden ab. Allerdings passt der oberflächlich kalte aber insgeheim herzensgute Hero schön rein. Wesentlich besser macht sich allerdings Dennis Hopper als Deacon. Prädestiniert für Bösewichte liefert er in Waterworld eine besonders gute Leistung und verleiht seiner Rolle sowohl Skrupellosigkeit und einen nicht sterben wollenden Sinn für triefenden Sarkasmus (ohne Übertreibung!). Jeanne Tripplehorn und Tina Majorino haben eher unterstützende Aufgaben, die sie zumindest gut erfüllen.
In Sachen Ausstattung und Effekten wird den Zuschaueraugen wahrlich viel geboten! Schöne Explosionen, Kulissen im Maßstab 1:1, das McGuyver-mäßige Superboot des Mariners, tolle (zum teil fast schon überchoreographierte) Stunts und noch vieles mehr. Man vermisst ab und an zwar etwas an Detail- und Einfallsreichtum, wenn man's nicht grade sucht stört's aber wenig.
Insgesamt handelt es sich bei Waterworld meiner Meinung nach um einen prima Endzeit-Streifen, bei dem man aber nicht unbedingt nach Detailkorrektheit suchen sollte. Das ganze ist nicht nur als Happen zwischendurch geeignet und dürfte sich bei Videonächten mit Kumpels und ordentlich Bier besonders gut machen!

Wertung:

Wiederauferstehung des Endzeit-Genres in den 90ern mit wunderschöner Optik und bekloppt genialem Bösewicht
Fun Action Liebe Spannung Tiefgang
 

 

in den Hauptrollen:
Kevin CostnerMariner
Dennis HopperDeacon
Jeanne TripplehornHelen
Tina MajorinoEnola
Michael JeterGregor
Gerald Murphynordischer Smoker
R.D. CallKrieger
Chaim JeraffiDrifter #1
Kim CoatesDrifter #2
John FleckDoctor
Jack BlackPilot
John Toles-BeyBordschütze
Zitto Kazanneiner der Ältesten / Überlebender
Sab ShimonoÄltester #1
Jack KehlerBankmensch
Robert A. SilvermanHydroholiker
weitere Credits:
Regie Kevin Reynolds, Kevin Costner
Buch / Drehbuch Peter Rader, David Twoly
Produzenten Charles Gordon, John A. Davis, Kevin Costner
Musik James Newton Howard
Ausstattung Dennis Gassner, David Klassen, Nancy Haigh
Kostüme John Bloomfield
SFX Michael McAlister, Brad Kuehn, Dream Quest Images, Marty Bresin, The Burman Studio, Jamie Price, Boss Film Studios, Cineste
VFXCarol Ashley, Richard Bain, David Cohen, Kerry Colonna, Aaron Dem, Christopher Edwards, Theresa Ellis, David Fuhrer, Doug Ikeler
Kamera Dean Semler
SoundKeith A. Webster, Steve Maslow, Gregg Landaker
Schnitt Peter Boyle
Stunts R.A. Rondell

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