Flucht aus L.A.USA - 1996Paramount / 101 Min. |
Bis
zum Jahre 2013 entwickeln sich die USA zu einem puritanischen,
christlich-Faschistischen Staat (wer hätte das gedacht?). Unliebsame Verbrecher
und unliebsame Elemente wie Raucher oder Andersgläubige werden einfach auf die
Insel L.A. abgeschoben. Selbige brach bei irgendeinem Erdbeben vom Festland ab
und dient seit dem als Riesengefängnis.
Die Tochter des Präsidenten ist dummerweise sehr freiheitsliebend und das
Nazi-Regime ihres Vaters geht ihr gewaltig auf den Senkel. Zudem ist ihr Lover
Guervo Jones ein Revolutionär und Möchtegern- Che-Guevara,
der bereits nach L.A. verbannt wurde und die Kleine ziemlich im Griff hat.
Utopia (so heißt das Mädel) klaut also ihrem Daddy sein Lieblingsspielzeug -
das Steuersystem für ein Satellitennetzwerk names "Schwert des
Damokles", welches jeglichen elektrischen Vorgang auf der Welt lahm legen
kann und entflieht zu ihrem Geliebten.
Verständlicherweise will der Regierungschef das Teil umbedingt wiederhaben -
mit oder ohne seine Tochter. Dummerweise schlugen bisher alle Rückholversuche
fehl. Es gibt nur einen, dem man den Auftrag wirklich auferlegen kann, nämlich
Snake Plissken, der bereits 15 Jahre vorher aus dem Hochsicherheitsknast New
York entkommen ist. Der Zufall will es, dass genau der gerade von der Polizei
einkassiert wurde und seiner Deportation auf die Insel entgegensieht.
Dieser weigert sich zunächst, den Job anzunehemen, kann aber nicht anders, weil
ihm ein schnell wirkender Virus verpaßt wurde. Es bleiben ihm nur einige
Stunden Zeit! Zwangsweise begibt er sich also nach L.A. - wenigstens wird er mit
ein paar netten Spielereien ausgestattet. Dort angekommen sieht es ziemlich
wüst aus. Die verschiedenen Gangstergruppen haben sich die Stadt aufgeteilt und
arme Deportierte müssen jeden Tag um ihr Leben fürchten - für den coolen
Snake ein Platz zum heimisch fühlen.
Freilich ist es alles andere als einfach an Guervo Jones und die Steuerung
heranzukommen, denn der ist der Chef des ganzen Sauhaufens. Plissken schafft es
dennoch, muss aber immer wieder Rückschläge hinnehmen. Zumindest findet er
einige potentielle Verbündete wie den Touristenführer Eddie, die als
Gegenleistung für ihre Hilfe von diesem Ort der Gräulichkeiten und des
Irrsinns weg wollen.
...
Tatsächlich handelt es viel mehr um ein Remake des Klassikers "Die
Klapperschlange" als um eine Fortsetzung. Das Szenario ist ähnlich, die
Charaktäre sind ähnlich und die ganze Story ist fast gleich. Allerdings fehlt
der Flucht aus L.A. der Charme des Originals. Effekte und Ausstattung sind zwar
um Längen besser, wenn man aber den Vorgänger gesehen hat bietet dieser
Streifen nicht viel Neues!
Snake Plissken ist nach wie vor einer der coolsten Charaktäre die jemals in
einem Film aufgetaucht sind. Die Story funktioniert auch unter modernen
Gesichtspunkten ganz gut - insbesondere die vielleicht überzogene
Darstellung der künftigen Vereinigten Staaten entlockt einem öfters ein
Lächeln. Auch die drastisch gewachsene Anzahl von Gags und Anspielungen
bezüglich dem heutigen Los Angeles tragen zu einem eher lustigen Gesamtbildes
des Streifens bei.
An der Optik hat sich selbstvertändlich auch einiges getan - man merkt
deutlich, dass hie wesentlich mehr Geld verbraten wurde. Leider wirken die
Effekte an vielen Stellen oft wesentlich billigerer als sie vermutlich waren,
vielleicht war das aber auch Absicht, um zum übertriebenen Flair beizutragen.
Action gibt es reichlich - manchmal realistisch - oft übertrieben - meistens
lustig. Die Schauspieler leifern allesamt eine sehr ordentliche Leistung ab.
Manche bleiben einem sogar länger im Gedächtnis, wie Pam Grier als schrille
Transsexuelle Verbrecherin Herrshe.
Wer das ganze als normalen Action-Film sieht hat nicht viel Freude an L.A. -
dafür wirkt alles zu billich und irgendwie furchtbar. Wenn man es allerdings
als Persiflage auf das Genre, die Moralität der USA und den Lebensstil von Los
Angeles sieht kann man lange Freude dran haben!
Als Action-Film total daneben - als Persiflage auf diesen Bereich und die USA dagegen mehr als gelungen | ||||
---|---|---|---|---|
Fun | Action | Liebe | Spannung | Tiefgang |
in den Hauptrollen: | ||
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Kurt Russell | Snake Plissken | |
A.J. Langer | Utopia (Präsidententochter) | |
Steve Brusceni | Eddie | |
Ceorges Corraface | Cuervo Jones | |
Stacy Keach | Malloy | |
Michelle Forbes | Brazen | |
Pam Grier | Herrshe Las Plamas | |
Jeff Imada | Saigon Shadow | |
Cliff Robertson | Präsident | |
Valeria Golino | Taslima | |
Peter Fonda | Pipeline | |
Ina Romeo | Hooker | |
Peter Jason | Seargeant | |
Jordan Baker | Polizist | |
Caroleen Freeney | Frau auf dem Freeway | |
Paul Bartel | Abgeordneter | |
Bruce Campbell | Chefchirurg des Beverly Hills | |
weitere Credits: | ||
Regie | John Carpenter | |
Buch / Drehbuch | John Carpenter, Nick Castle, Debra Hill, Kurt Russell | |
Produzenten | Harrison Ellenshaw, Debra Hill, Kurt Russell | |
Musik | John Carpenter, Shirley Walker | |
Ausstattung | Lawrence G. Paul, Bruce Crone, Kathe Klopp, Rick Baker | |
Kostüme | Robin Michel Bush | |
SFX | Martin Bresin, Dale Ettema, Rick Lazzarini, Robert Simokovic, Anthony Simonaitis | |
VFX | Les Bernstien, Denise Davis, Joshua Geisler-Ambowitz, Allen Gonzales, David Jones, Craig Mullins, Kimberly K. Nelson | |
Kamera | Gary B. Kibbe | |
Sound | Thomas Causey, John Pospisil | |
Schnitt | Edward A. Warshilka | |
Stunts | Jeff Imada |